
Zahlreiche VoD-Inhalte für dein Endgerät
In den Medien ist immer wieder und immer öfter von Begriffen wie VoD, Video-on-Demand oder in diesem Zusammenhang auch Online-Videotheken im weitesten Sinne zu hören.
VoD-Anbieter und Abrufservices scheinen ganz klar auf dem Vormarsch und verändern unsere klassischen Sehgewohnheiten in kleinen Schritten.
Doch was ist überhaupt konkret mit Video-on-Demand gemeint, noch einfacher gesagt: was ist VoD – was bedeutet das?
Dieser Frage möchten wir gerne hier im Rahmen dieses Artikels etwas näher auf den Grund gehen. Einsteigen kann man natürlich zunächst einmal mit dem Wortlaut.
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1. Übersetzung von Video-on-Demand
Was das Wort „Video“ bedeutet, dürfte jedem klar sein. Die Entsprechung ist im Deutschen exakt dieselbe. So meint Video grundsätzlich bewegte Laufbilder. Darunter können, wie bei dieser Art von Services in der Regel der Fall, vor allen Dingen Filme oder Serien fallen.
„On“ heißt soviel wie „auf“. So bleibt dann nur noch die Übersetzung von „Demand“ zu klären. Wirft man einen Blick in Übersetzungsservices wird man feststellen, dass eine Übersetzung wie „Verlangen“ / „Aufforderung“ recht passend ist.
Die deutsche Entsprechung von Video-on-Demand ist insofern etwas holprig ausgedrückt: Laufbilder auf Verlangen. Damit ist die Kernbedeutung schon ganz gut getroffen.
2. Der Unterschied zum linearen Sendeplan
Klassischerweise schaut(e) man Fernsehen indem man schlicht den „An-Knopf“ der Fernbedienung drückt und auf das jeweilige Programm, etwa den 20:15 Uhr Film (wie den Tatort im Ersten) wartet.
Als Zuschauer weiß man regelmäßig dank Apps und TV-Zeitschriften, wann die Sender welche Sendungen und Angebote auf den Schirm bringen. Und genau dort liegt der Hund begraben: man ist auf die Sender und deren Angebote angewiesen. Angewiesen deshalb, weil es sich beim klassischen Rundfunk um einen lineare Verbreitung von Bewegbildern anhand eines zuvor festgelegten Sendeplans handelt (vgl. auch § 2 Abs. 1 Rundfunkstaatsvertrag).
Man stelle sich folgende Situation vor: zum Ausklang des Wochenendes möchte man am Sonntag-Abend noch um 21:00 Uhr noch schnell einen Gute-Laune-Hollywood-Streifen sehen. Klingt erst einmal nach einem ganz einfachen Bedürfnis und doch lauern an dieser Stelle regelmäßig gleich zwei Probleme.
- Uhrzeit muss flexibel sein
- Passender Content (=Film) muss überhaupt erst gezeigt werden
Wer erst um 21 Uhr Zeit für einen Film im deutschen Fernsehen findet wird oft enttäuscht sein, beginnen die meisten Programme der Fernsehsender doch schon um kurz nach Acht. Ein noch größeres Problem ist dann natürlich auch, was schon jeder erlebt hat, dass überhaupt nichts Interessantes und Passendes im laufenden Programm zu finden ist.
Genau diese „Fehler“ des althergebrachten Fernsehens vermögen VoD Anbieter wettzumachen. Hier ist man nicht mehr auf die Programmdirektoren in Hamburg, Köln oder Mainz angewiesen.
3. So funktioniert Video-On-Demand

Inhalte gelangen aus der Cloud z.B. auf den TV-Bildschirm
Wer statt des klassischen Fernsehens auf Video-on-Demand setzt, schaut über das Internet was und vor allen Dingen wann man will.
Ein Klick auf den gewünschten Inhalt genügt und schon startet der Wunschfilm in wenigen Sekunden auf dem heimischen Fernseher. Hier wird deutlich was mit „auf Verlangen“ gemeint ist.
Man wird quasi selbst zum Programmplaner, da man die Inhalte der Flimmerkiste selbst bestimmt. Hinsichtlich der Zeit ist man vollkommen flexibel. Egal ob Nachts, am Morgen oder am frühen Abend: die VoD Inhalte stehen jederzeit rund um die Uhr zum Abruf bereit.
Wer noch keinen VoD Anbieter getestet hat wird bei der ersten Einrichtung „sehen“, wie einfach diese funktioniert. Schritt 1 ist zunächst die Anmeldung bei einem der Anbieter, die auf dem deutschen Markt tätig sind.
Zu Empfehlen ist hier ein kurzer Blick in unseren großen Video-on-Demand Vergleich mit einer Gegenüberstellung vieler VoD Services. Fast alle bieten einen kostenlosen, jederzeit kündbaren Probemonat an – perfekt zum einfachen Ausprobieren.
Bei diesen Anbietern wird häufig eine Film-Flatrate als Abo verkauft. Für einen günstigen monatlichen Pauschalbetrag kann man so viele Filme sehen wie man will. Die Kündigung der Abos ist aber komfortablerweise regelmäßig monatlich möglich.
Neben dem Pauschalangebot haben sich ferner Filmangebote (sowie Dokumentationen) zum Einzelabruf etabliert. Diese kosten jeweils einen kleinen Betrag pro Abruf, sind im Gegenzug dafür allerdings oftmals aktueller und teilweise erst gerade im Kino zu sehen gewesen. Natürlich gibt es übrigens auch für diese Art des Einzelabrufs einen Fachbegriff: Transactional-Video-on-Demand (TVoD) oder Pay-Per-View.
Im Browser oder direkt auf dem TV
Hat man die Registrierung hinter sich gebracht, stellt sich dann die nicht unwichtige Frage, wie man die Filme und Serien auf den Fernseher bekommt.
Vorweg jedoch: auf jeden Fall funktioniert das Abspielen auch in sämtlichen aktuellen Internetbrowsern. Wer auf das Kino-Feeling nicht verzichten will, wird allerdings häufig auf die heimischen Unterhaltungssysteme zurückgreifen wollen.
Um das Signal dorthin zu bringen, ist dann oft noch etwas Zubehör notwendig – es sei denn, man ist glücklicher Besitzer eines Fernsehers der neusten Generation. Fernseher der neueren Generationen besitzen in der Regel WLAN-Funktionalitäten und können mit Hilfe von Apps der Anbieter direkt den „Kontakt aufbauen“. Doch auch wenn dein aktuelles TV-Gerät das nicht beherrscht, kann man (zumindest bei vorhandenen HDMI Anschluss) diesen mit einer kleinen Streaming-Box nachrüsten. Stichwort ist an dieser Stelle etwa das allseits bekannte und beliebte Apple TV.
Etwas weniger komfortabel, jedoch genauso wirkungsvoll, ist der Anschluss vom Notebook oder Entertainment-PC direkt an den Fernseher. Auch so lässt sich in der Regel Bild und Ton problemlos übertragen.
Statt auf den Fernseher kann man die Video-on-Demand Streams auch problemlos auf nahezu alle mobilen Plattformen wie Android, iOS oder Windows Phone streamen. Die Anbieter haben längst erkannt, dass das mobile Filmvergnügen ein wichtiger Punkt für ein VoD Abo ist und nur die wenigsten Kunden auf direkte Streams auf iPad, iPhone oder Xbox verzichten möchten.
Dennoch bietet es sich regelmäßig an, kurz zu prüfen, ob ein bestimmtes vorhandenes Endgerät unterstützt wird – problemlos etwa durch die vielfach angebotenen kostenlosen Probemonate.
Streaming oder Download?
Der normale Ablauf beim Abruf eines Films via on Demand Service sieht so aus:
- beim Anbieter einloggen (am TV, im Browser, auf Endgerät)
- in der Mediathek Video aussuchen
- Inhalt abspielen!
Der letzte Punkt ist der entscheidende Punkt, wenn man etwa unterwegs im Zug oder im Auto Filme schauen möchte. Denn: problematisch ist, dass dort regelmäßig keine schnelle und vor allen Dingen stabile Internetverbindung hergestellt werden kann. Doch diese ist für den einwandfreien Genuss von Streams nötig.
Streams? Was ist das denn nun schon wieder? Nun, ein Stream ist im Endeffekt das Bild, was man als Nutzer schlussendlich auf dem Gerät sieht. Es wird in der Regel schon einige Momente, bevor man es zu sehen bekommt auf dem Gerät gespeichert (Zwischenspeicher, Puffer).
Das hat den großen Vorteil, dass man regelmäßig nicht mit einem Ruckeln oder Bildausfall zu kämpfen haben wird. Das will schließlich niemand, stört es doch das Filmerlebnis ungemein.
Zurück zum Szenario in der Bahn: da regelmäßig nur eine schlechte Internetverbindung zur Verfügung steht, wird man hier leider mit dem Regelfall des VoD Streamings nicht weiter kommen, da man schon eine Menge Glück braucht, dass der Film überhaupt anfängt, geschweige denn in Gänze zu sehen sein wird. Die Lösung lautet in diesem Fall: Download!
Nicht wenige VoD Provider bieten die anzahlmäßig und zeitmäßig beschränkte Möglichkeit des Downloads an. Wer einen langen Flug vor sich hat, kann sich durch diese Möglichkeit den gewünschten Titel schon im Vorfeld auf etwa das iPad herunterladen. Der Inhalt wird dann im Anschluss auch ohne bestehende Verbindung zum Internet abspielbar sein.
„Prima, dann kann ich ja zig Filme herunterladen, das Abonnement nach einem Monat kündigen, und dann jederzeit von meiner privaten Mediathek profitieren!“
Falsch! Das wäre illegal und ist technisch auch nicht möglich. Denn natürlich sind die Filme DRM geschützt und verfallen nach einiger Zeit. Man bekommt auch keine klassische Datei zum Download angeboten, sondern der Film wird direkt in der App jederzeit lokal abrufbereit hinterlegt.
Der Regelfall der Benutzung ist also das Streaming, bei dem der Film nur kurz zwischengespeichert wird, damit er ruckelfrei „ganz normal“ abläuft. Downloads eignen sich in den Situationen, in denen man keine ständige Internetverbindung zur Verfügung hat – etwa auf Reisen.
4. Technik hinter den Kulissen
Film aussuchen, Streaming starten und Sound sowie Bild in bester Qualität genießen. Was in der Praxis mittlerweile sehr gut funktioniert, bedingt für eine kinderleichte Benutzung eine starke Technik im Hintergrund. Das bringt uns zur Frage, wie Video-on-Demand eigentlich systematisch und technisch funktioniert.
Das der Nutzer über ein Endgerät (Browser, TV, Streaming-Box, Tablet & Co.) verfügen muss, haben wir schon geklärt. Es sind die Endpunkte, die die Inhalte bei den Anbietern abrufen.
Auf ihnen erscheinen Cover und Plakate der jeweiligen Filme und Inhalte – gemixt mit zusätzlichen durchsuchbaren Infos wie den Namen der Schauspieler und Regisseure, des Genres und mehr. Klickt man als Nutzer dann auf Start, wird ein komplexer Abrufvorgang im Hintergrund auf einfache Art und Weise gestartet.
Sämtliche Anbieter von Abrufvideos arbeiten in und mit der sogenannten Cloud. Man kann sich dieses am besten so vorstellen, dass tausende Rechner miteinander verknüpft sind und so ein enorm großer Speicherplatz entsteht. Hier lagern dann die „Rohdateien“ der Filme, Serien und Dokumentationen. Die große Anzahl von Rechner ist für die Anbieter wichtig, da zu Spitzenzeiten natürlich tausende Kunden ein Video abrufen wollen, dass natürlich nicht stocken soll.
Nach dem Download wäre ein Film lokal direkt ohne Probleme abruf- und abspielbar. Beim Streaming kommt es demgegenüber gerade darauf an, dass die Daten gleichzeitig „heruntergeladen“ und wiedergegeben werden können.
Was an Technik hinter den Kulissen vor sich geht, braucht den Nutzer allerdings im besten Fall gar nicht weiter interessieren. Denn es gerade Auszeichnungs- und Testmerkmal, ob der Prozess des Abrufs bei Amazon Prime Instant Video, Maxdome, Netflix, iTunes und Co. möglichst innovativ und untechnisch von statten gehen.
Was Video-on-Demand eigentlich ist, und welche technischen Gerätschaften man vielleicht brauchen könnte, wird auch aus dem folgenden sehr gut gemachten Video von Warner Bros. deutlich, kurz: Video-on-Demand erklärt – schön & einfach:
DSL 6.000 ohne Volumenbeschränkung ist Pflicht
Video Flatrates verlangen geradezu nach einer schnellen Internet Flat. Auch wenn derzeit wohl vereinzelt volumenabhängige oder zeitabhängige Internetflats von einigen Internerprovidern angeboten werden, sollte man diese im Zusammenhang mit On-Demand Diensten vermeiden und lieber zu einer tatsächlichen, echten und schnellen Flat greifen.
Man muss sich nämlich klar machen, dass mit dem Fernsehen über das Internet (IPTV + VoD) schnell enorme Datenmengen anfallen. Diese sind nur bei den gängigen echten Flats abgedeckt. Wer bei seinem Internetanbieter zu einer volumenmäßigen Beschränkung greift, wird sehr schnell (vielleicht nach 10-15 Filmen) an diese Gigabyte Beschränkung herankommen. Regelmäßig wird in einem solchen Fall danach die verfügbare Bandbreite beschränkt und das Video-on-Demand Schauen via Stream wird quasi unmöglich. Ein Download würde Stunden benötigen. Wer will das schon?
Zu empfehlen sind deshalb echte Flats, im Optimalfall ein Glasfaser-, VDSL- oder ein herkömmlicher DSL-Anschluss mit mindestens 6.000 Kilobit pro Sekunde. Damit dürfte man problemlos SD-Qualität via Internet empfangen können.
5. Fazit: Fernsehen der neuen Generation
In den Sätzen zuvor konnten hoffentlich schon einige Dinge zur Bedeutung, Funktion und Nutzen von VoD etwas näher gebracht werden. Wir möchten dennoch ein paar Tipps geben, um das Optimum aus den neuen Services zum Entertainment daheim herauszuholen.

Vergangenheit: aufwendiger Post-Versand von Online-Videotheken
Erst einmal ist es wichtig – gerade zu Beginn – einfach mal unverbindlich zu testen. Wie schon beschrieben lohnt sich der Blick in unseren Vergleich. Aber dennoch muss man einfach eigene Erfahrungen machen. Das Videoangebot variiert von Anbieter zu Anbieter. Vielleicht reicht im Einzelfall ja sogar auch der Zugriff auf ein kostenloses Angebot der öffentlich-rechtlichen Sender.
Unterscheidungsmerkmal ist insbesondere, neben der absoluten Gesamtzahl der online zur Verfügung stehenden Medien, die Kompatibilität mit den verschiedenen Endgeräten. Allerdings muss man dazu sagen, dass sich diese im Laufe der Jahre, etwa seit den ersten Start von Online-Videotheken 2004, spätestens mit Einführung der bekannten Apple Geräte kontinuierlich verbessert haben. Kaum ein Anbieter kann es sich heutzutage erlauben, ein populäres Gerät nicht zu unterstützen.
Nichts destotrotz gibt es weiterhin auch Unterschiede etwa hinsichtlich der lizensierten Inhalte und bezüglich der zur Verfügung stehenden Tonspuren (Untertitel, Originalton, nur deutsche Fassung?). Die Lieblingsserie könnte unter Umständen vielleicht nur bei XY jederzeit abrufbar sein. An dieser Stelle gilt: es spricht nichts dagegen die Angebote einfach mal auszuprobieren und anhand der persönlichen Ansprüche abzuklopfen.
Was bringt die Zukunft?
Durch veränderte Sehgewohnheiten wächst der Streaming-Markt selbst in Deutschland kontinuierlich. Aufgrund der Existenz der öffentlich-rechtlichen Sender wie ARD und ZDF, erfolgt dieses Wachstum speziell hierzulande jedoch langsamer als in anderen Ländern, in denen es nur allzu normal ist, für werbefreies Fernsehen mit besserer Auswahl (Pay-TV) zahlen zu müssen. Dort ist das öffentlich-rechtliche System wie wir es haben oftmals unbekannt. Die Vorteile des Fernsehens von selbst gewünschten Inhalten zu jeder gewünschten Zeit sind dennoch nur allzu deutlich sichtbar. Es stellt sich somit die Frage, wohin der Markt sich entwickeln wird.
Das Vorauszusehen ist gar nicht so einfach. Mittlerweile tummeln sich einige Anbieter auf dem Markt und konkurrieren mit ihrem quantitativen wie qualitativen Medienangebot und nicht zuletzt über den Preis.
Ein erkennbarer Trend der Zukunft ist die Verbesserung der Bildqualität. Sind schon heute HD-Streams unproblematisch abruf- und auf den TV-Geräten und Notebook-Displays darstellbar, könnten zukünftig auch UHD (Ultra High Definition) mit Bildauflösungen von 4k und 8k gestreamt werden. Was heißt in Zukunft: die bekanntesten Online-Videotheken haben vereinzelte Streaminhalte in dieser extrem hohen Auflösung schon im Programm. Vielerorts dürfte jedoch noch der passende Bildschirm fehlen, um diese Bildqualität auch auskosten zu können.
Der Video-on-Demand Markt ist also in Bewegung. Es tut sich viel und letzten Endes kann man als film- und serienbegeisterter Endkunde davon nur profitieren. Wer einmal die Vorzüge des Jederzeit-Fernsehens kennen gelernt hat, wird nur noch selten auf alte Sehgewohnheiten „zurückfallen“.
Unser Tatort startet zum Beispiel jetzt Sonntags um 20:37 Uhr – direkt aus der ARD Mediathek heraus. Nicht selten wird danach noch ein Blick in eine der vielen VoD Mediatheken geworfen. Denn jede Woche kommen neue Medieninhalte hinzu.